Arbeitsstelle Marcel Reich-Ranicki
Teile des Materials aus der Arbeitsstelle werden vom 29. Mai bis 30. Juni gezeigt im Rahmen von
Zeit und Ort:
29. Mai bis 30. Juni 2015
Neuere Philologien / Universitätsarchiv Frankfurt
Dantestraße 9 60325 Frankfurt am Main
Täglich geöffnet, Mo - Fr 15 - 19 Uhr, Sa - So 11 -20 Uhr. Eintritt frei
Information der Veranstalter:
Anlässlich des 95. Geburtstags von Marcel Reich-Ranicki legt Uwe Wittstock die erste vollständige Biographie des Literaturkritikers vor. Andrew Ranicki öffnet dafür erstmals die Familienalben mit hunderten Fotos, die das Leben seiner Eltern von den Jahren in Polen und Großbritannien bis zu Reich-Ranickis Epoche an der Frankfurter Allgemeinen Zeitung abbilden. Die fotografischen Zeugnisse reichen von 1945, als Reich-Ranicki nach Kriegsende das völlig zerstörte Warschauer Getto besuchte, über seine Jahre als Konsul in London, Literaturkritiker in Warschau und Mitarbeiter der »Zeit« in Hamburg bis ins letzte Lebensjahr 2013.
In Frankfurt am Main werden diese Dokumente erstmals in einer Ausstellung des Literaturarchivs der Goethe-Universität öffentlich gezeigt, was in Verbund mit weiteren Institutionen geschieht, an denen Reich-Ranickis Erbe wirkt:
Etwa 200 der Familienfotos erscheinen in einer Inszenierung, zu der das Historische Museum den Schreibtisch Reich-Ranickis beisteuert, das Jüdische Museum seine Sammlung von Autorenbildern, das Literaturarchiv der Goethe-Universität den Lesesessel aus der Privatwohnung und die Freundin und Nachbarin Eva Demski das Biedermeierensemble, an dem Teofila und Marcel Reich-Ranicki Weihnachten zu feiern pflegten. Zu den privaten Artefakten stoßen Archivalien aus seiner beruflichen und intellektuellen Heimat, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Frankfurter Fundus wird aus dem von Reich-Ranickis Nachlassverwalter Thomas Anz an der Universität Marburg aufgebauten Bestand ergänzt.
Sein Leben erstreckt sich über die Erdgeschoßetage Dante 9, einem Forum des Universitätsarchivs, gegenüber von Senckenberg und Institut für Sozialforschung gelegen. Dort betritt man die Installation durch den Flur der Kritik , ein Entree, dessen Wände Faksimiles von Reich-Ranickis oft ganze Zeitungsseiten füllenden Besprechungen bestücken. Eine Tür führt weiter in den Salon Frankfurter Anthologie , der Reich-Ranickis Büchern und dem Ambiente im Dichterviertel gewidmet ist. Von Flur und Salon gelangt man durch jeweils eine Tür in Seinen Saal . Dessen Achsen werden von den Polen aus Leben und Werk Reich-Ranickis gezogen: Zwischen der Autorenfamilie ( Seine Bilder ) und der leiblichen Familie ( Seine Alben ), zwischen Produktion ( Sein Schreibtisch ) und Rezeption ( Sein Lesesessel ). Eine hintere Tür des Saals öffnet das Literarische Quartett , wo Reich-Ranickis Popularisierung der Literaturkritik im Fernsehen und andere wirkungsvolle TV-Auftritte von ihm nachzusehen sein wird. Von dort mündet eine Treppe ins Gärtchen . Bei klimatisch günstigen Bedingungen können unsere Besucher Exponate, in denen sie Lesen wollen, auch dort studieren. Denn zum »Anfassen« und »Mitnehmen«, physisch freilich nur innerhalb der Ausstellung, fordert das didaktische Konzept auf.
Die Ausstellung will, anderthalb Jahre nach seinem Tod, neben dem öffentlichen Werk des Literaturkritikers behutsam den wenig bekannten persönlichen Lebensraum Marcel Reich-Ranickis ausleuchten, aus dem heraus sein Werk entstand.
Wir danken dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und der FAZIT-STIFTUNG für die Ermöglichung des Projekts.
Begleitprogramm:
in der Ausstellung, Dantestraße 9, Eintritt frei
2. Juni 2015,19.30 Uhr
Glückwunsch, Marcel
Eva Demski und Petra Roth erinnern sich an den persönlichen Freund und großen Frankfurter
15. Juni 2015, 19.30 Uhr
Lesung von Joachim Kersten und Jan Philipp Reemtsma aus Marcel Reich-Ranicki und Peter Rühmkorf: Der Briefwechsel
26. Juni 2015,19.30 Uhr
Marcel Reich-Ranicki: Der Kritiker unter Kollegen.
Ein Abend mit Ina Hartwig, Martin Lüdke und Uwe Wittstock
Literaturarchiv der Goethe-Universität ..
Neuere Philologien / Universitätsarchiv
W.schopf@lingua.uni-frankfurt.de
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Stand: 22.5.2015